Intercon Spacetec

Nebelfilter

nebelfilter.gif (4352 Byte) Durchlaß der Nebelfilter

Bezogen auf die relative Wahrnehmung des nachadaptierten Auges bieten diese Filter einen sehr engen, harten Durchlaß mit maximaler Transmission

Nebel- oder Bandpass-Filter lassen die gewünschte Wellenlänge weitgehend durch und blocken das übrige Spektrum ab. Der Hintergrund wird dunkler, der Kontrast zum Objekt wird verstärkt.

Die Filter arbeiten nach dem Interferenzprinzip mit einer Vielzahl von Filterschichten, deren Abstand und Dicke im Wellenlängenbereich den Durchlaß bestimmen. Die aufwendige Technik ermöglicht einen schmalen, hart definierten Durchlaß mit extrem steilen Flanken. Im gewünschen Bereich entsteht kaum Lichtverlust, was die Verwendung bei lichtschwachen Objekten erst ermöglicht.

Auch bei wirklich dunklem Himmel bringen diese Filter bei Planetarischen und diffusen Gasnebeln eine teils drastisch bessere Wahrnehmung.

Da die Spektrallinien der Straßenbeleuchtung weitgehend blockiert werden, bringen diese Filter bei lichtverschmutztem Himmel eine erhebliche Verbesserung. So sind etliche Objekte mit Filter aus der Stadt heraus sichtbar. Die Filter sind jedoch kein Ersatz für einen wirklich dunklen Himmel.

Die neuen Premium-Nebelfilter von Thousand Oaks kombinieren bewährte Durchlaßbereiche mit einer guten optischen Qualität, bei der auch die Sternabbildungen noch Freude machen.

H-Beta-Filter (LP 4)

Sehr enger Durchlaß der H-Beta Linie. Hauptzweck:

Ab 8" Öffnung wird unter besten Bedingungen B33/IC434 als "richtiger" Pferdekopf sichtbar, während ohne Filter nur eine diffuse hell/dunkel-Barriere sichtbar ist.

Der H-Beta ist für alle diffusen Wasserstoffnebel optimal, z.B. California oder NGC 2024.

OIII-Filter (LP 3)

Sehr enger Durchlaß der beiden OIII Linien. Der OIII macht teilweise den Unterschied zwischen sehen und nicht sehen.

Er bringt selbst unter besten Bedingungen eine deutliche Kontrastverbesserung bei allen Planetarischen Nebeln und Supernova-Resten, wie z.B. Cirrus, Crescent und Crab-Nebel.

Ebenso wird z.B. NGC 2359, eine Gaswolke um eine heißen Wolf-Rayet-Stern, deutlich strukturiert sichtbar. Ich würde den OIII nicht unter 6" Öffnung einsetzen, ab 10" wäre er meine erste Wahl unter den Nebelfiltern.
 
 

Pferdekopfnebel, mit und ohne H-Beta-Filter. Zeichnung von Stefan Funk nach Beobachtungen mit ICS 22" f/5,6 GN

pferdekopf.gif (2283 Byte)

UHC-Filter (LP 2)

Der enge Durchlaß umfaßt beide OIII-Linien sowie H-Beta. Somit ist der UHC für alle Arten von Nebeln geeignet. Er bietet nicht den ganz harten Kontrast der beiden vorgenannten Filter, dafür steht bei kleiner Öffnung noch ausreichend Licht zur Verfügung. Bereits mit 4 Zoll werden viele Objekte leicht sichtbar, die ohne UHC nur schlecht oder gar nicht zu sehen sind, z.B. Cirrus, Nordamerika, Pelikan, Crescent, California, Barnard’s Loop. Siehe Astroscan-Beobachtung. Bei größerer Öffnung ist der UHC interessant, wenn etwas mehr von den Sternen übrigbleiben soll, ebenso für "Mischobjekte" wie z.B. Trifid.

Deep Sky Filter (LP 1)

Mit seinem breiten Durchlaßbereich ist der Deep-Sky, wie viele andere Nebelfilter auch, deutlich besser als nichts, im Vergleich zu den engen Filtern aber für die visuelle Beobachtung relativ sinnlos.

Falsch ist die verbreitete Annahme, damit von der Stadt aus Galaxien visuell besser zu sehen. Das Kontinuum des Sternenlichtes geht gleichmäßig über das gesamte visuelle Spektrum - Filtern hilft nichts. Für Fotografie und CCD sind diese Filter sinnvoll einsetzbar.


Für einen besseren Eindruck betrachten Sie die Bildsequenz bitte aus einigem Abstand.

Die Bilder sollen die Wirkung von Nebelfiltern verdeutlichen, wobei das Bild natürlich Grenzen setzt. Die Filter machen den Himmel dunkler und erhöhen den Kontrast zum Objekt, subjektiv sieht man das Objekt heller. Der Cirrus-Nebel ist ein Supernova-Rest, der hauptsächlich bei den beiden OIII Linien (496 und 501 nm) leuchtet. Deshalb ist bei diesem Objekt der OIII-Filter am besten. Andere Nebel, insbesonders HII-Regionen sind primär bei H-Alpha und H-Beta hell, hier wäre ein H-Beta Filter besser, ebenso der UHC-Filter, der OIII und H-Beta durchläßt.


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