Durchlaß der Nebelfilter
Bezogen auf die relative Wahrnehmung des nachadaptierten Auges bieten diese Filter einen sehr engen, harten Durchlaß mit maximaler Transmission |
Nebel- oder Bandpass-Filter lassen die gewünschte Wellenlänge weitgehend durch und blocken das übrige Spektrum ab. Der Hintergrund wird dunkler, der Kontrast zum Objekt wird verstärkt.
Die Filter arbeiten nach dem Interferenzprinzip mit einer Vielzahl von Filterschichten, deren Abstand und Dicke im Wellenlängenbereich den Durchlaß bestimmen. Die aufwendige Technik ermöglicht einen schmalen, hart definierten Durchlaß mit extrem steilen Flanken. Im gewünschen Bereich entsteht kaum Lichtverlust, was die Verwendung bei lichtschwachen Objekten erst ermöglicht.
Auch bei wirklich dunklem Himmel bringen diese Filter bei Planetarischen und diffusen Gasnebeln eine teils drastisch bessere Wahrnehmung.
Da die Spektrallinien der Straßenbeleuchtung weitgehend blockiert werden, bringen diese Filter bei lichtverschmutztem Himmel eine erhebliche Verbesserung. So sind etliche Objekte mit Filter aus der Stadt heraus sichtbar. Die Filter sind jedoch kein Ersatz für einen wirklich dunklen Himmel.
Die neuen Premium-Nebelfilter von Thousand Oaks kombinieren bewährte Durchlaßbereiche mit einer guten optischen Qualität, bei der auch die Sternabbildungen noch Freude machen.
Ab 8" Öffnung wird unter besten Bedingungen B33/IC434 als "richtiger" Pferdekopf sichtbar, während ohne Filter nur eine diffuse hell/dunkel-Barriere sichtbar ist.
Der H-Beta ist für alle diffusen Wasserstoffnebel optimal, z.B. California oder NGC 2024.
Sehr enger Durchlaß der
beiden OIII Linien. Der OIII macht teilweise den Unterschied zwischen sehen
und nicht sehen.
Er bringt selbst unter besten Bedingungen eine deutliche Kontrastverbesserung bei allen Planetarischen Nebeln und Supernova-Resten, wie z.B. Cirrus, Crescent und Crab-Nebel. Ebenso wird z.B. NGC 2359, eine Gaswolke um eine
heißen Wolf-Rayet-Stern, deutlich strukturiert sichtbar. Ich würde den OIII
nicht unter 6" Öffnung einsetzen, ab 10" wäre er meine erste Wahl unter den
Nebelfiltern.
Pferdekopfnebel, mit und ohne H-Beta-Filter. Zeichnung von Stefan Funk nach Beobachtungen mit ICS 22" f/5,6 GN |
Falsch ist die verbreitete Annahme, damit von der Stadt aus Galaxien visuell besser zu sehen. Das Kontinuum des Sternenlichtes geht gleichmäßig über das gesamte visuelle Spektrum - Filtern hilft nichts. Für Fotografie und CCD sind diese Filter sinnvoll einsetzbar.
Die Bilder sollen die Wirkung von
Nebelfiltern verdeutlichen, wobei das Bild natürlich Grenzen setzt. Die
Filter machen den Himmel dunkler und erhöhen den Kontrast zum Objekt,
subjektiv sieht man das Objekt heller. Der Cirrus-Nebel ist ein
Supernova-Rest, der hauptsächlich bei den beiden OIII Linien (496 und 501
nm) leuchtet. Deshalb ist bei diesem Objekt der OIII-Filter am besten.
Andere Nebel, insbesonders HII-Regionen sind primär bei H-Alpha und H-Beta
hell, hier wäre ein H-Beta Filter besser, ebenso der UHC-Filter, der OIII
und H-Beta durchläßt.