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Whirlpool-Galaxie M 51

M 51Aufnahme: 67 kB, Stefan Funk, Karl Thurner

Zu den bekanntesten und schönsten Spiralgalaxien am Nordhimmel zählt M 51. Sie wurde 1731 von Charles Messier entdeckt und ist die erste Galaxie, bei der überhaupt eine Spiralstruktur erkannt wurde. Wegen ihrer Form wird sie oft auch Whirlpool genannt. Außerdem ist M 51 ein prominentes Beispiel von zwei wechselwirkenden Galaxien, denn M 51 besitzt am nördlichen Ende eines Spiralarms den kleineren und schwächeren Begleiter NGC 5195. Durch die gegenseitige Anziehung wird sowohl das Erscheinungsbild von NGC 5195 als auch von M 51 beeinflußt. Die massereichere Galaxie M51 verzerrt den Aufbau von NGC 5195 so stark, daß der Begleiter zu den irregulären Galaxien gerechnet wird. Im Gegenzug regt NGC 5195 die Sternentstehung in M51 an, was zu der besonders schönen Spiralstruktur führt.

Visuelle Beobachtung

M51 zählt zu den Paradeobjekten am Nachthimmel. Diese Galaxie besitzt eine visuelle Helligkeit von 8.1 mag und eine Ausdehnung von 11x7 Bogenminuten. Selbst mit kleinen astronomischen Geräten läßt sich M51 schon leicht beobachten. Viel entscheidender als eine große Öffnung ist dabei ein guter Beobachtungsstandort. Schon in einem 7x50-Feldstecher kann man M51 bei dunklem Himmel als kleinen Fleck wahrnehmen. Das gleiche Ergebnis erzielt man mit einem kleinen Amateurteleskop (4 Zoll Öffnung) unter städtischen Bedingungen. Dagegen lassen sich mit einem Miyauchi 20x100 die Spiralstruktur und die Begleitgalaxie ansatzweise ausmachen, vorausgesetzt der Himmel ist nicht durch Streulicht aufgehellt. Vorsichtige Berichte über leichte Strukturen im Erscheinungsbild von M51 gibt es auch schon von 6-Zoll Newton-Teleskopen. Keine Probleme bereitet im Vergleich dazu M51 in einem Fujinon 25x150. Die Abgrenzung der Galaxie zum Himmelshintergrund ist wie mit dem Zirkel gezogen. Um in einem Newton-Teleskop deutliche Anzeichen der Spiralstruktur sehen zu können, muß man realistischerweise mindestens einen 8-Zöller unter guten Himmelsbedingungen verwenden. Ab 12-Zoll Öffung erscheint M51 dann klar durchstrukturiert und offenbart auch feinere Details in den Spiralarmen.

Fotografie

Wegen der relativ kleinen Größe von 11x7 Bogenminuten erfordert M51 fotografisch schon einigen instrumentellen Aufwand. Für eine deutliche Auflösung der Spirale auf dem Film müssen Brennweiten ab 500mm verwendet werden. Generell sollte das Öffnungsverhältnis in der Astrofotografie möglichst klein sein (unter f/6), um die Belichtungszeiten kurz zu halten. Erste Versuche kann man auch mit handelsüblichen 500mm-Objektiven mit Blende 8 starten. Dann sollte man allerdings zu hochempfindlichen oder sogar gehyperten Filmen greifen. Die Belichtungszeit muß zusätzlich auch an den Film, die Himmelshelligkeit und an die mechanischen Gegebenheiten der Montierung angepaßt werden, sollte bei f/8 aber deutlich über einer halben Stunde liegen. Bei lichtstärkeren Objektiven kann man sich den Luxus eines weniger empfindlichen, dafür aber besser auflösenden Films erlauben. In der Astrofotografie werden sehr gerne SW-Filme wegen ihres hohen Kontrastes verwendet. Bei M51 lohnen sich aber auch Farbfilme, denn die Galaxie zeigt eine deutliche Blaufärbung.

Karl Thurner


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